Viele unserer Leistungen umfassen die Diagnostik, Behandlung und Vorbeugung von Erkrankungen des Herzens und des Bluthochdrucks. Sie finden hier zu vielen medizinischen Bereichen Informationen. Sollten Sie weitere Auskünfte benötigen, sprechen oder schreiben Sie uns einfach an.
In der internistisch-kardiovaskulären Sprechstunde werden von unserem Team jährlich ca. 10.000 Patienten untersucht und behandelt.
Besondere Schwerpunkte sind die Untersuchung von Patienten:
• mit Verdacht auf bzw. mit bekannter koronarer Herzerkrankung
• Patienten/-innen mit thorakaler Beschwerdesymptomatik
• Herzrhythmusstörungen (tachykard und bradykard)
• angeborene oder erworbene Herzklappenerkrankungen
• Belastungsdyspnoe
• Herzinsuffizienz
• arterielle Hypertonie
• Synkopen (Ohnmacht) und Schwindel
Unsere Funktionsdiagnostik umfasst:
• Ruhe-EKG (12 Kanal)
• Belastungs-EKG (Fahrradergometrie sitzend und halbliegend)
• Streßechokardiographie
• Spirometrie (Lungenfunktionsuntersuchung)
• Karotisdruck-EKG
• Langzeit-EKG (bis 7 Tage)
• Telemetrische Nachsorge und Analysen von Herzschrittmachern, Defibrillatoren und Event-Rekordern
• Event-Rekorder (Ereignis-Dokumentation bis zu 4 Wochen)
• Langzeit-Blutdruckmessung
• Kipptischuntersuchung
• Transthorakale Echokardiographie (einschl. Farbdopplerecho und Gewebedoppler sowie Kontrastmittelecho)
• Laboruntersuchungen
• Ultraschall des Abdomens und der Schilddrüse
• Duplexsonographie/Farbduplex der Nierenarterien
• Duplexsonographie der Arterien (einschl. Halsschlagadern/Carotis)
• Duplexsonographie der Venen
Bei Patienten der gesetzlichen Krankenversicherung erfolgt die Behandlung auf Überweisung durch den
betreuenden Haus- oder Facharzt. Ein entsprechender Überweisungsschein für das jeweilige Quartal
sollte beim ersten Besuch mitgebracht werden.
Was ist eine Synkope?
Was umgangssprachlich oft mit dem lapidaren Ausdruck „Kreislaufkollaps“ bezeichnet wird, heißt in der Medizin „Synkope“. Damit gemeint ist eine plötzlich einsetzende, kurzzeitige Bewusstseinsstörung aufgrund einer kurzen Minderdurchblutung des Gehirns. Häufig kommt es dabei zu einem Sturz und daraus resultierenden Verletzungen.
Die Minderdurchblutung des Gehirns kann unterschiedliche Ursachen haben. Eine Bewusstlosigkeit kann also das Symptom verschiedener Krankheiten sein. Eine genaue Untersuchung ist deshalb sehr wichtig.
Im Synkopennetzwerk erfolgen in enger Zusammenarbeit mit dem Hausarzt umfassende Untersuchungen durch Spezialisten verschiedener Fachrichtungen. Ziel ist die Diagnostik und Therapie des gesamten Symptomkomplexes.
Warum ein Netzwerk?
Die diagnostische Abklärungsrate von Synkopen liegt zwischen 50 bis 70%. Dabei gestaltet sich die Diagnosefindung häufig schwierig, da die unzureichende Vernetzung der Fachmediziner in den unterschiedlichen Behandlungssektoren mit teils erheblichen Wartezeiten und Informationsdefiziten eine strukturierte Diagnostik und Behandlung ohne Zeitverlust nicht zulässt. Eine nicht effiziente Diagnostik und Therapie, häufig mit Doppeluntersuchungen und multiplen Facharztkontakten über mehrere Monate und Jahre führt zu unnötig hohen Kosten, zu langer Arbeitsunfähigkeit und zur Verschlechterung der individuellen Prognose bis hin zum (vermeidbaren) plötzlichen Herztod.
Das Synkopennetzwerk ist Teil der integra Halle und hat sich zum Ziel gesetzt, die unmittelbar an der Diagnose beteiligten Facharztgruppen untereinander und mit dem Diakoniewerk Halle zu vernetzen.
Wie funktioniert das Netzwerk?
Jeder an eine der beteiligten Facharztpraxen überwiesene Synkopen-Patient wird im Netzwerk registriert und durchläuft in kurzer Zeit eine standardisierte, interdisziplinäre Diagnostik. In einer speziell dafür entwickelten, intersekoralen Software (elektronische Patientenakte) haben alle fachärztlichen Kooperationspartner einen unmittelbaren Einblick in die Terminierung, auf die Befunde und die aktuelle Diagnosestellung sowie auf empfohlene Therapie und Behandlungsergebnisse. Der Internist, welcher den Patienten in das Synkopennetzwerk einschleust, arbeitet gleichzeitig als Case-Manager und ermittelt nach Beendigung der Untersuchungen mit Hilfe der übersichtlichen Darstellung eine Abschlussdiagnose und veranlasst die entsprechende Therapie. So gelingt in ca. 90% der Fälle eine abschließende Diagnosestellung.
Echokardiografie nennt man die Untersuchung des Herzens mittels Ultraschalls. Mediziner sprechen auch von Herzultraschall oder Herzecho. Heute ist die Echokardiographie Routine in der Diagnose von Herzerkrankungen. Die Herzaktivität lässt sich von außen über die Vorderseite des Brustkorbs (TTE) oder von innen über einen Schallkopf bestimmen, der in die Speiseröhre geschoben wird (TEE).
Bei der TTE, der Transthorakalen Echokardiographie, wird das Herz zunächst durch Ansetzen des Ultraschallkopfes auf den Brustkorb untersucht, und zwar von parasternal, also neben dem Brustbein, und von apikal, das heißt von der Herzspitze aus.
Durch den Einsatz moderner Ultraschalltechniken, wie Farb-Doppler/Duplex, Gewebedoppler, Tissue-Harmonic-Imaging sowie 3D-Rekonstruktionen erlaubt die
Echokardiographie innerhalb kürzester Zeit eine nichtinvasive, patientenschonende eingehende Untersuchung des Herzens. Die Größe der einzelnen Herzkammern und Vorhöfe, die Herzwanddicke, die Pumpfunktion und die Funktion der einzelnen Herzklappen sind gut erkennbar. Auch Herzfehler können recht schnell und sicher erkannt werden.
Die entscheidende Lücke der Echokardiografie ist die Beurteilung der Herzkranzgefäße. Diese sind auf Grund ihrer Größe und Lage schlecht oder nur indirekt durch eventuelle Wandbewegungsstörungen beurteilbar.
Ein normales Ruhe-EKG ist immer nur eine Momentaufnahme und erlaubt keine Aussage über tageszeitliche Schwankungen der Herzfunktion. Auch beim EKG unter Belastung (Ergometer) erfasst der Arzt die Herztätigkeit nur für wenige Minuten und in einer besonderen körperlichen Situation. Anders beim Langzeit-EKG. Hier wird jeder Herzschlag in einem Zeitraum von ca. 24 Stunden aufgezeichnet, das sind ca. 100.000 Schläge unter gewohnten Lebensbedingungen. In der Zeit der Überwachung trägt der Patient einen kleinen EKG-Rekorder bei sich, der jeden Impuls aufzeichnet, der durch die drei oder sechs auf dem Brustkorb befestigten EKG-Elektroden abgeleitet wird, während die Patienten ihren üblichen Tätigkeiten nachgehen. Das EKG-Gerät ist besonders klein und kann vom Patienten ohne Probleme am Körper, beispielsweise am Gürtel wie ein "Walkman/MP3-Player", befestigt werden. Die Aufnahmegeräte sind für den Patienten völlig ungefährlich. Bei der Auswertung der EKGs ist dem Arzt der Computer behilflich, jeden Herzschlag der letzten 24 Stunden zu kontrollieren, um etwaige Herzrhythmusstörungen identifizieren zu können.
Die Aufzeichnung empfundener Herzrhythmusstörungen gelingt im Langzeit-EKG gelegentlich nicht, da sie zu selten auftreten. Für diese Fälle haben wir einen Ereignisrekorder zur Verfügung. Dieses kleine, EC-Karten-große Mini-EKG Gerät leihen wir Ihnen für mehrere Wochen aus und Sie tragen es immer bei sich. Kommt es zu einer Herzrhythmusstörung, so legen Sie das Aggregat auf die Brust und drücken einen grünen Knopf. Nun nimmt der Rekorder Ihre Herzrhythmusstörung auf, die Sie in einem zweiten Schritt via Telefon zur Analyse an einen Computer unserer Praxis übertragen können. Die Aufzeichnungszeit beträgt in der Regel 30 bis 60 Sekunden.
Der Blutdruck ist der Druck in den Blutgefäßen. Er hängt von der Herzleistung,
dem Gefäßwiderstand und verschiedenen, komplizierten Regelsystemen ab.
Die Blutdruckmessung ist eine einfache und risikolose Untersuchung, durch
die der Arzt Informationen über die Herz- und Kreislauffunktion erhält.
Normalerweise werden zwei Werte gemessen: der obere (systolische) Wert und der
untere (diastolische) Wert. Die Messung wird in der Regel in Millimeter
Quecksilbersäule (mmHg) angegeben.
Bluthochdruck (Hypertonie) zählt
zu den Volkskrankheiten. Schätzungsweise 50 Prozent der Deutschen sind davon
betroffen. Vermutlich ist die Dunkelziffer sogar noch viel höher, denn viele
Menschen wissen nicht, dass ihr Blutdruck zu hoch ist. Im hohen Lebensalter
sind in den Industrienationen die meisten Menschen von Bluthochdruck
betroffen.
Beim Gesunden gilt ein Blutdruck von 120/80 mmHg als optimal. Ärzte unterteilen Blutdruck-Werte weiter in folgende Grade:
Natürlich unterliegt der Blutdruck bei jedem Menschen gewissen Schwankungen.
So lassen zum Beispiel Aufregung oder körperliche Anstrengung den Blutdruck
steigen, während er in Ruhe oder während des Schlafs deutlich niedriger sein
kann. Diese Blutdruck-Schwankungen sind normal und dienen der körperlichen
Anpassung an die jeweilige Situation. Beim Gesunden pendeln sich die
Blutdruck-Werte immer wieder im Normalbereich ein. Erst wenn der Blutdruck
dauerhaft zu hoch ist, das heißt bei Werten ab 140/90 mmHg, sprechen Ärzte von
Bluthochdruck.
Mediziner unterscheiden zwei Grundformen von Bluthochdruck:
Primäre Hypertonie: Sie ist die häufigsten Form von
Bluthochdruck und wird häufig als (benigne) essenzielle Hypertonie bezeichnet.
Etwa 90 Prozent der Bluthochdruck-Patienten leiden unter dieser Form. Die
essenzielle Hypertonie tritt ohne eine ursächlich nachweisbare Grunderkrankung
auf.
Sekundäre Hypertonie: Hier liegt dem Bluthochdruck eine andere Krankheit
als Auslöser zugrunde. Etwa zehn Prozent der Menschen mit hohem Blutdruck sind
von der sekundären Hypertonie betroffen. Erkrankungen, die hohen Blutdruck
verursachen können, sind zum Beispiel Nierenkrankheiten,
Schilddrüsenfunktionsstörungen und andere Stoffwechselkrankheiten.
Es ist auch möglich, dass ein plötzlicher Bluthochdruck auftritt. Ärzte
bezeichnen diesen Zustand als hypertensive Krise.
Blutdruck messen
Die wichtigste Untersuchung, um einen Bluthochdruck festzustellen, ist
die Blutdruck-Messung. Die einmalige Messung sagt aber noch nichts darüber
aus, ob der Blutdruck behandlungsbedürftig ist oder nicht. Der Blutdruck
schwankt im Laufe des Tages und ist etwa nach sportlicher Aktivität oder
Kaffeegenuss erhöht. Manche Patienten sind nervös, wenn Arzt den Blutdruck
misst, was den Blutdruck vorübergehend erhöhen kann. Dieses Phänomen wird auch
als „Weißkittelsyndrom“ bezeichnet. Um aussagekräftige Blutdruck-Werte zu
erhalten, sind mehrmalige Messungen (z.B. zu drei verschiedenen Zeitpunkten)
hilfreich.
Auch Langzeit-Messungen (über 24 Stunden) sind für die
Diagnose von Bluthochdruck sinnvoll. Durch sie kann der Arzt tageszeitliche
Schwanken genau beobachten. Meist informiert sich der Arzt zudem über
bestehende Vorerkrankungen, die als Ursache für die Hypertonie infrage kommen.
Unter Umständen sind auch Blut- und Urinuntersuchungen oder eine
Ultraschalluntersuchung der Nieren notwendig, um einen primären vom sekundären
Bluthochdruck abzugrenzen.
Oft wird der Bluthochdruck erst erkannt,
wenn er bereits die Blutgefäße geschädigt hat (z.B. Arteriosklerose).
Betroffen sind vor allem die Gefäße von Herz, Gehirn, Nieren und Augen. Auf
Dauer nimmt auch der Herzmuskel Schaden, und eine Herzschwäche
(Herzinsuffizienz) ist die Folge. Um mögliche Folgeerkrankungen festzustellen,
sind eventuell eingehendere Untersuchungen von Augen, Herz und Nieren
erforderlich.
Bluthochdruck: Behandlung
Bei der Therapie von
Bluthochdruck sind bestimmte Faktoren besonders ausschlaggebend. Entscheidend
sind natürlich die Höhe des Blutdrucks sowie das individuelle Risiko für
Folgeerkrankungen, zum Beispiel für Gefäßkrankheiten wie KHK (Koronare
Herzkrankheit), Herzinfarkt oder Schlaganfall. Das bedeutet, dass nicht nur
der Bluthochdruck, sondern auch alle anderen Risikofaktoren, wie zu hohe
Blutfettwerte oder Diabetes mellitus, behandelt werden müssen.
Laut aktueller
Datenlage der Deutschen Hochdruckliga scheint es sinnvoll, den Blutdruck von
Hypertonikern auf Zielwerte von unter 140/90 mmHg zu senken. Dabei sollten die
Werte wiederum nicht unter 120/70 mmHg abfallen – das gilt besonders für
Menschen, die gleichzeitig an einer Koronaren Herzkrankheit (KHK) erkrankt
sind.
Für Bluthochdruck-Patienten, die zusätzlich an einer Nierenschwäche
(Niereninsuffizienz) leiden, gelten Werte von unter 130/80 mmHg als
erstrebenswert.
Die Empfehlungen zu den Zielwerten des Blutdrucks passt der
Arzt jedoch auch individuell an.
Die Empfehlungen der Deutschen Hochdruckliga auf einen Blick:
Was Sie selbst bei Bluthochdruck tun können:
Menschen mit einer primären Hypertonie können den Blutdruck senken, indem sie ihren Lebensstil
ändern. Zu den wichtigen Faktoren, die Sie selbst beeinflussen können, zählen:
• Gewichtsreduktion, sofern Sie übergewichtig sind
• Regelmäßige, körperliche Bewegung (dreimal pro Woche eine halbe Stunde, z.B.
Schwimmen, Walken oder Radfahren)
• Entspannungsübungen (z.B. Autogenes Training)
• Salzarme Ernährung (höchstens sechs Gramm Kochsalz/Tag)
• Wenig oder keinen Alkohol
• Nikotinabstinenz
• Gesunde Ernährung (mediterrane Kost, viel Obst und Gemüse, wenig tierische Fette)
• Medikamente, die den Blutdruck erhöhen, wenn möglich weglassen (nach ärztlicher Rücksprache)
• Mäßiger Kaffeekonsum (max. zwei Tassen pro Tag)
Reichen diese Änderungen des Lebensstils nicht um den Blutdruck ausreichend zu senken,
verschreibt der Arzt zusätzlich Medikamente.
Medikamente gegen Bluthochdruck
Es gibt fünf Hauptgruppen von Medikamenten, die
bevorzugt zur Behandlung von Bluthochdruck eingesetzt werden. Sie senken den
Blutdruck zuverlässig und sind meist gut verträglich. Dazu gehören:
• ACE-Hemmer
• AT1-Antagonisten
• Beta-Blocker
• Diuretika (Entwässerungsmittel)
• Kalzium-Antagonisten
Wann welche Medikamente geeignet sind, hängt vom Einzelfall ab.
Bei sekundärer Hypertonie helfen die allgemeinen Maßnahmen häufig nicht und die Grunderkrankung muss behandelt werden.
Verengte Nierenarterien (Nierenarterienstenose) lassen sich beispielsweise weiten.
Die Blutdruckmessung ist eine einfache und risikolose Untersuchung, durch die der Arzt Informationen über die Herz- und Kreislauffunktion erhält. Normalerweise werden zwei Werte gemessen: der obere (systolische) Wert und der untere (diastolische) Wert. Die Messung wird in der Regel in Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) angegeben.
Der Blutdruck ist ein sehr schnell schwankender Wert des Körpers. Sehr viele Faktoren haben Einfluss auf seine Höhe. Körperliche und seelische Belastungen, aber auch die Position des Körpers und die Blutverteilung gehören dazu. Die Langzeit-Blutdruckmessung wird über einen Zeitraum von mindestens 18 Stunden, besser aber 24 Stunden durchgeführt. Dabei wird der Blutdruck kontinuierlich alle zehn bis fünfzehn Minuten gemessen. Aus den so erhaltenen ca. 80 Messungen wird ein Blutdruck-Profil erstellt. Im Unterschied zur einmaligen Blutdruckmessung gibt die kontinuierliche Messung über 24 Stunden detaillierte Informationen über Schwankungen der Druckwerte. Eine fehlende Absenkung des Blutdrucks zur Nacht ist beispielsweise ein Hinweis für einen organisch bedingten Bluthochdruck. Zum anderen können auch extreme Hochdrücke krisenartig auftreten, obwohl der Grundtonus normal ist. Solche hohen "Ausreißer" diagnostiziert man nur per Zufall oder mit der Langzeitmessung.
Verspüren Sie Herzstolpern oder Herzrasen? - so können
wir Sie in unserer Herzrhythmus-Sprechstunde beraten und
behandeln. Ein großer Anteil der Patienten leidet unter
Vorhofflimmern. Diese sehr häufige Erkrankung kann neben
einer beträchtlichen Einschränkung der Lebensqualität auch
zu Schlaganfällen führen, die den Patienten häufig
lebenslang zeichnen und schwer einschränken.
Unser Ärzteteam
hat langjährige Erfahrung in der Behandlung dieser und
anderer Rhythmus Störungen. Dabei kommen nicht nur
medikamentöse Therapieverfahren zum Einsatz, sondern auch
elektrophysiologische Untersuchungen (EPU) und
Ablationsverfahren. Auf Grund der langjährigen Erfahrung und
hohen Expertise auf dem Gebiet der ablativen Verfahren
können eine Vielzahl von Herzrhythmusstörungen dauerhaft
geheilt werden.
Eine elektrophysiologische Untersuchung, kurz EPU, ist eine direkt am Herzen durchgeführte Diagnostik, die es erlaubt, den Ursprungsort von Herzrhythmusstörungen aufzuspüren. Mit einer speziellen Kathetertechnik kann eine Elektrokardiographie (EKG) direkt am Herzen abgeleitet werden.
Dafür ist das Einführen mehrerer Eletrodenkatheter meist über die Leistenvene nötig. Der Katheter wird dann bis in das rechte oder linke Herz vorgeschoben. Im Herz platzierte Elektroden ermöglichen einerseits die direkte Ableitung von Impulsen und Erregungen, andererseits die Stimulation des Herzens. Mithilfe einer Stimulation lassen sich u.U. Herzrhythmusstörungen auslösen, die aber jederzeit beendet werden können.
Es lassen sich sowohl die Herzvorhöfe als auch die Herzkammern programmiert stimulieren, so dass die Untersuchung bei einem zu schnellen Herzschlag (Tachykardie) der Vorhöfe und der Herzkammern geeignet ist, den Ursprungsort der Tachykardie genau zu ermitteln.
Im Rahmen der Untersuchung ist auch eine Behandlung der Herzrhythmusstörung möglich. Die Herzrhythmusstörung auslösenden Bereiche des Herzmuskels lassen sich mit Hochfrequenzstrom oder Vereisung (Kryoablation) veröden, d.h. stilllegen: die Katheterablation.
Hartnäckige Herzrhythmusstörungen, die sich mit Medikamenten nicht beherrschen lassen, können mitunter durch einen speziellen Katheter-Eingriff am Herzgewebe beseitigt werden. Ärzte bezeichnen das Verfahren als Katheter-Ablation.
Was ist die Katheter-Ablation bei Herzrhythmusstörungen?
Katheter-Ablationen sind kathetergestützte Spezialeingriffe am Herzmuskelgewebe, mit denen krankhafte elektrische Erregungsherde verödet und dadurch Herzrhythmusstörungen beseitigt werden können. Das Verfahren kommt insbesondere zum Einsatz, wenn sich eine Rhythmusstörung nicht durch Medikamente kontrollieren lässt. Nach einer Ablation kehrt das Herz oft dauerhaft in seinen natürlichen Takt zurück.
Welche Krankheitsbilder werden damit behandelt?
Katheter-Ablationen kommen nicht bei allen Herzrhythmusstörungen in Frage. Sie werden bei bestimmten sogenannten Tachykardien durchgeführt, bei denen das Herz deutlich zu schnell und teils auch unregelmäßig schlägt (Herzrasen).
Dazu zählen:
• Vorhofflimmern: Dabei handelt es sich um eine der häufigsten Rhythmusstörungen überhaupt, oft mit rasend schnellem, unregelmäßigem Puls.
• WPW-Syndrom (Wolff-Parkinson-White-Syndrom): Durch eine zusätzliche Erregungsleitung zwischen Herzvorhöfen und Kammern, eine Art Kurzschluss, kommt es zu plötzlichen Phasen mit rasend schnellem Herzschlag. Die Symptome beruhen auf einer angeborenen Herzfehlentwicklung und können bereits bei Kindern auftreten.
• Sogenannte AV-Knoten-Tachykardien: Hierbei geht die Rhythmusstörung auf veränderte Leitungseigenschaften im AV-Knoten (Atrioventrikularknoten) zurück, der als eine Art elektrische Umschaltstelle zwischen den Herzvorhöfen (Atrien) und Kammern (Ventrikeln) fungiert.
• Kammertachykardien (ventrikuläre Tachykardien): Diese mitunter lebensbedrohlichen Rhythmusstörungen entstehen in den Herzkammern, beispielsweise infolge von Vernarbungen nach einem Herzinfarkt.
• Weitere komplexe Rhythmusstörungen
Infolge verschiedenster Herzleiden, beispielsweise durch eine Koronare Herzkrankheit mit chronischem Sauerstoffmangel oder aufgrund von Narben nach einem Herzinfarkt, verändern sich die elektrischen Eigenschaften des Herzens: Zusätzliche abnorme Erregungsherde, sozusagen falsche Zündkerzen, treten im Herzmuskelgewebe auf; auch verbreiten sich die Erregungsimpulse häufig nicht mehr normal (z. B. „kreisende Erregung“). Resultat sind dann in vielen Fällen sogenannte tachykarde Herzrhythmusstörungen, bei denen sich das Herz bisweilen rasend schnell und meist ineffizient zusammenzieht.
Tachykardien sind mitunter lebensbedrohlich oder aber sie verschlimmern andere Krankheiten. So kann das sogenannte Vorhofflimmern, eine der häufigsten Rhythmusstörungen überhaupt, das Risiko eines Schlaganfalls erhöhen und die Leistungskraft des Herzens bei einer Herzinsuffizienz weiter herabsetzen.
Neben der Behandlung mit Medikamenten haben die Katheter-Ablationen in den vergangenen Jahren zunehmende Bedeutung für die Therapie der Tachykardien gewonnen. Prinzip der Ablation ist, dass sich die krankhaften Erregungsherde im Herzen mithilfe von speziellen, über die Leistengefäße in die Herzhöhlen eingeführten Kathetern identifizieren und durch eine gezielte Verödung ausschalten lassen. Zumeist werden dazu Hochfrequenzstrom-Impulse verwendet, seltener auch Kälte-, Ultraschall- oder Laserverfahren.
Nach einer Ablation kehrt das Herz oft dauerhaft in seinen natürlichen Rhythmus zurück. Der Behandlungserfolg lässt sich mittels Langzeit-EKG überprüfen.
In dieser Sprechstunde können Patienten mit
Herzschrittmachern, Eventrekordern und implantierbaren
Defibrillatoren beraten und untersucht werden.
Nachsorge von implantierten Event-Recordern,
Herzschrittmachern, Defibrillatoren (ICD), kardialen
Resynchronisations Systemen (CRT)
Nach dem Einsetzen
eines implantierbaren Gerätes (wie z.B. eines Event-
Rekorders, eines Herzschrittmachers, eines ICD oder eines
Gerätes zur kardialen Resynchronisationstherapie) ist eine
regelhafte Kontrolle notwendig. Diese erfordert Zeit und
Expertise und wird daher nicht überall angeboten und
durchgeführt. Wir haben eine langjährige Expertise im Umgang
mit implantierbaren Geräten nahezu aller namhaften Firmen
und können dies zum Nutzen unserer Patienten hier
einbringen.
Das Erkennen spezifischer Fehlfunktionen
ist ein elementarer Bestandteil einer solchen Überprüfung,
da in vielen Fällen die Lebensqualität und auch das
Überleben eines Patienten von der korrekten Funktion des
Gerätes abhängt. Diese korrekte Funktion kann während der
Nachsorge bestätigt oder widerlegt werden. Sollten
korrigierende Maßnahmen notwendig sein, verfügen wir
zusammen mit unseren Kooperationspartnern über die operative
Kompetenz, um alle anfallenden Probleme zeitnah und
kompetent zu lösen.
Herzschrittmacher: Der Taktgeber für das Herz
Rhythmusstörungen des Herzens können zu Ohnmachtsanfällen (Synkopen), Schwindel und sogar Tod führen. Auch kann der Herzschlag in Ruhe unauffällig sein, steigt aber bei Belastung nicht genug an (Chronotrope Inkompetenz). In beiden Fällen kann ein Herzschrittmacher nützlich und notwendig sein.
Ein Herzschrittmacher ist ein kleines medizinisches Gerät, welches das Herz mit einem elektrischen Impuls zu einem regelmäßigen Herzschlag anregt, wenn der eigene Herzrhythmus zu langsam ist oder ganz fehlt. Hierdurch wird ein stabiler Herzrhythmus garantiert.
Während bei einigen Herzrhythmusstörungen kein Zweifel besteht, dass der Einsatz eines Herzschrittmachers notwendig ist, gilt es bei anderen Herzrhythmusstörungen gut mit Ihrem behandelnden Kardiologen abzuwägen.
In jedem Fall ist eine gründliche Erhebung der Krankengeschichte und eine Untersuchung einschließlich EKG, Langzeit-EKG und Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiografie) erforderlich, bevor man sich für den Einsatz eines Herzschrittmachers entscheidet. In manchen Fällen ist es auch für den Kardiologen nicht so einfach, zu klären, ob die Beschwerden des Patienten durch die Herzrhythmusstörungen verursacht werden oder andere Gründe haben.
Wie funktioniert ein Herzschrittmacher?
Herzschrittmacher haben in den letzten Jahren deutlich an Größe abgenommen und sind heute von außen kaum wahrzunehmen. Zur Zeit entspricht die Größe eines Schrittmachers einer normalgroßen Armbanduhr. Spezielle Drähte (Elektroden) führen vom Herzschrittmacher in das Herz und registrieren dort den Herzrhythmus. Ist dieser zu langsam oder kommt es zu Aussetzern, gibt der Herzschrittmacher elektrische Impulse ab, um das Herz zum Schlagen anzuregen. Er wird also nur aktiv, wenn er Störungen im Herzrhythmus feststellt.
Der erste Herzschrittmacher wurde 1958 in Schweden implantiert. Seitdem hat die Schrittmachertechnologie große Fortschritte gemacht. Moderne Herzschrittmacher können sich auf die körperliche Belastung ihres Trägers einstellen, und den Herzschlag daran anpassen. Sie speichern Informationen über den Herzrhythmus, wie Herzrhythmusstörungen, die der Arzt bei der Schrittmacherkontrolle abfragen kann. Neue Geräte besitzen heute sogar die Fähigkeit, Schrittmacherdaten auch per Telefonnetz kodiert von zuhause aus an den Arzt weiterzuleiten (Home-Monitoring/Telekardiologie).
Welche Arten von Herzschrittmachern gibt es?
Es gibt Einkammer-, Zweikammer- und Dreikammerschrittmacher, je nachdem, ob sie über eine, zwei oder drei Elektroden verfügen. Beim Einkammerschrittmacher führt eine einzelne Elektrode in die rechte Herzkammer (Rechter Ventrikel). Beim Zweikammerschrittmacher führt jeweils eine Elektrode in die rechte Herzvorkammer (Rechter Vorhof) und eine in die rechte Herzkammer (Rechter Ventrikel). Beim Dreikammerschrittmacher gibt es eine dritte Elektrode, die zusätzlich über eine Herzvene zur linken Herzkammer (Linker Ventrikel). Welcher Herzschrittmacher ausgewählt wird, hängt von der Art der Herzrhythmusstörung und der Grunderkrankung des Herzens ab.
Wie läuft die Herzschrittmacher-Operation ab?
Für den Eingriff ist meistens keine Vollnarkose erforderlich. In der Regel ist die örtliche Betäubung des Operationsbereiches ausreichend, und der Patient ist die ganze Zeit bei Bewusstsein. Nach einem kleinen Hautschnitt werden zunächst eine, zwei oder drei Elektroden unter Röntgenkontrolle über die unter dem Schlüsselbein verlaufende große Armvene bis zum Herz vorgeschoben und dort verankert. Die Elektroden werden anschließend an das Schrittmachergerät angeschlossen und getestet. Dann wird das Schrittmachergerät unterhalb des rechten oder linken Schlüsselbeines im Unterhautfettgewebe eingesetzt und der Hautschnitt vernäht. Die ganze Prozedur dauert normalerweise nicht länger als eine Stunde. Der Patient kann bereits kurz nach der Operation aufstehen.
Der Patient bekommt einen Herzschrittmacherausweis, den er ständig bei sich tragen sollte. Auch im weiteren Verlauf sind regelmäßige Kontrollen des Herzschrittmachers erforderlich. Die erste Herzschrittmacherkontrolle erfolgt nach einem Monat, die zweite nach ca. drei Monaten. Danach finden die Kontrollen normalerweise halbjährlich statt. Manchmal reichen auch jährliche Kontrolltermine. Kürzere Abstände zwischen den Kontrollterminen können erforderlich werden, wenn sich die Lebensdauer der Batterie dem Ende zuneigt oder bei Verdacht auf Fehlfunktionen. Bei der Herzschrittmacherkontrolle werden die Funktionsfähigkeit des Herzschrittmachers, dessen Sonden und der Zustand der Batterie überprüft. Dafür wird ein Programmierkopf auf die Haut über dem Herzschrittmacher gelegt, der die Daten schmerzlos an das Programmiergerät übermittelt.
Was sind Risiken und Nebenwirkungen einer Herzschrittmacherimplantation?
Die wichtigsten Komplikationen, die bei der Herzschrittmacher-Operation auftreten können, sind zum einen solche, die bei jeder Operation auftreten können: Blutungen, Thrombosen (Blutgerinnsel) oder die Verletzung eines Nerven. Selten kommt es nach der Operation zu einer Infektion des Herzschrittmachers, die dann durch eine Rötung und Überwärmung der Haut über dem Schrittmacher auffällt.
Wenn die Elektroden verrutschen oder brechen, kann die Funktion des Herzschrittmachers gestört sein. Das fällt in der Schrittmacherkontrolle auf. Insgesamt treten derartige Komplikationen relativ selten auf.
Wie lange hält ein Herzschrittmacher?
Der Herzschrittmacher wird durch eine Lithium-Batterie versorgt. Sie hält ungefähr 8 bis 12 Jahre, abhängig davon, wie oft der Herzschrittmacher in Anspruch genommen wird. Nachdem die Batterie verbraucht ist, muss der Herzschrittmacher ausgewechselt werden. Die Herzschrittmachersonden (Elektroden) können meist verbleiben und wiederverwendet werden. Dies erfordert wieder einen chirurgischen Eingriff, meistens in Lokalanästhesie.
Ein plötzlicher Ausfall der Batterie ist nicht zu befürchten, da die Lebensdauer der Batterie bei modernen Geräten in den Schrittmacherkontrollen angezeigt wird. Der Arzt verkürzt in diesem Fall eventuell die Abstände zwischen den Schrittmacherkontrollen.
Versagen der Technik?
Technische Fehler treten bei den modernen Herzschrittmachern nur noch sehr selten auf. Mögliche Störquellen sind Apparate, die Signale aussenden, die denen des Herzens ähnlich sind, so dass der Schrittmacher sie verwechseln kann, beispielsweise MRT-Geräte (Magnetresonanztomografie-Geräte). MRT-Geräte können außerdem durch das Magnetfeld in den Elektroden des Herzschrittmachers Spannung erzeugen, so dass es zu ungeplanten Stimulationen des Herzens und Überhitzung kommen kann. Viele neue Herzschrittmachergeräte jedoch sind bereits MRT-fähig, d.h. sie besitzen Programmierungen und Sonden, die eine MRT-Untersuchung ermöglichen.
Von den meisten Elektrogeräten geht für den Herzschrittmacher keinerlei Gefahr aus, vorausgesetzt, sie funktionieren einwandfrei. Jedoch ist das Arbeiten, wie zum Beispiel mit Maschinen, die starke Vibrationen erzeugen, Geräten mit starken elektrischen Feldern, Hochspannungsleitungen etc. zumindestens erst nach Rücksprache mit dem Arzt auszuführen. Auch gegenüber Mobiltelefonen ist der Schrittmacher weitgehend abgeschirmt. Im Zweifel erkundigen Sie sich am besten bei Ihrem behandelnden Kardiologen.
Worauf muss ein Herzschrittmacher-Träger achten?
Die Lebensqualität von Patienten nach einer Herzschrittmacherimplantation verbessert sich meist erheblich. Der Patient kann arbeiten, verreisen und nach Rücksprache mit dem Arzt sogar sportlich aktiv sein.
Implantierbarer Kardioverter-Defibrillator (ICD)
Der Implantierbare Kardioverter-Defibrillator (kurz ICD) ist ein Gerät, welches zur Normalisierung einer gefährlichen und lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörung aus den Herzkammern eingesetzt wird. Hierbei handelt es sich meistens um Kammerflimmern (Flimmerwellen ohne effektive Herzaktion = funktioneller Herzstillstand) oder ventrikuläre Tachykardien (VT).
Der ICD besteht ähnlich wie der Herzschrittmacher aus einem Aggregat und einer, zwei bzw. drei Sonden und wird auch in ähnlicher Weise eingesetzt. (Siehe „Wie läuft die Herzschrittmacheroperation ab?“) Der ICD steht über die Sonden in ständigem Kontakt mit dem Herzen. Er registriert die regelmäßigen Herzaktionen. Im Falle eines gefährlichen und lebensbedrohlichen Herzflimmerns lädt sich der ICD innerhalb kurzer Zeit auf und gibt über die Sonden einen Elektroschock ab. Dadurch wird das Herzflimmern beendet. Kommt es zu Kammerflattern, kann der ICD die Herzrhythmusstörung mit schnellen Impulsen (Antitachykardes Pacing = ATP = Überstimulation) normalisieren, so dass meist kein Elektroschock notwendig wird. Diese Überstimulation bleibt meist von dem Patienten unbemerkt.
Der ICD erkennt auch, ob das Herz zu langsam schlägt und funktioniert in diesem Fall wie ein normaler Herzschrittmacher.
Jeder neuere ICD ist von außen programmierbar und kann bei jeder Kontrolluntersuchung überprüft und nach Informationen abgefragt werden. Bei Batterieerschöpfung wird unter örtlicher Betäubung das Aggregat ausgetauscht.
Event Recorder
Bei einigen Menschen treten Herzrhythmusstörungen nur sehr selten auf, so dass sie über ein normales Langzeit-EKG nicht aufgezeichnet und beurteilt werden können.
Für solche Situationen wurde ein kleines Gerät entwickelt, das in Position des Herzens unter die Haut implantiert wird und bis zu zwei Jahre Aufzeichnungen der Herzaktionen durchführen kann. Somit können auch seltene Rhythmusereignisse erfasst werden. Elektrische Impulse kann dieses Gerät nicht abgeben.
Plötzlich auftretende Brustschmerzen können ein erster Hinweis auf eine ernsthafte Herzerkrankungen, wie eine Herzkrankgefäßerkrankung (KHK) oder ein Herzinfarkt sein. Um lebensbedrohliche Komplikationen verhindern zu können, bedarf es in diesen Fällen einer raschen Diagnose und Einleitung der Behandlung.
Typische Zeichen einer Herzkranzgefäßerkrankung sind:
• Ein Druckschmerz in der Brust unter körperlicher Belastung oder Ruhe
• Die Ausstrahlung des Schmerzes in den linken Arm
• Die Unabhängigkeit des Schmerzes von Atmung und Lagewechseln
Jedoch kann sich eine KHK auch hinter untypischen Beschwerden wie Kiefer-, Rücken- und Oberbauchschmerzen verbergen. Deshalb bedarf der Brustschmerz häufig einer qualifizierten interdisziplinären Abklärung. Unser Ärzteteam weist eine langjährige Erfahrung in der Diagnostik und Therapie des Brustschmerzes wie auch der KHK auf. Ultraschall- und EKG-Geräte neuester Generation sowie zeitgemäße Untersuchungstechniken, wie Streßechokardiographie und Fahrradergometrie, erlauben eine hochwertige und fundierte Aussage zum Brustschmerz.
Besteht auf Grund der Beschwerdesymptomatik und/oder nach den durchgeführten Untersuchungen der Verdacht einer hochgradigen Herzkranzgefäßerkrankung (KHK), so besteht häufig die Notwendigkeit einer Herzkatheteruntersuchung.
Die Herzkatheteruntersuchung ist eine minimalinvasive medizinische Untersuchung des Herzens über einen Katheter, der über venöse oder arterielle Adern der Leiste, der Ellenbeuge oder über das Handgelenk eingeführt wird. Je nach Fragestellung werden unterschiedliche Stellen im Herzen bzw. in den Herzkranzgefäßen angesteuert:
• Man spricht vom Rechtsherzkatheter, wenn der Bereich der rechten Herzvorkammer, der rechten Herzkammer und der Lungenarterie untersucht werden soll.
• Man spricht von einem Linksherzkatheter bei der Untersuchung der Aorta (Hauptschlagader), der linken Herzkammer und der Herzkranzgefäße. Letztere sind bei der Herzkranzgefäßerkrankung betroffen und weisen dann Verengungen (Stenosen) auf. Diese Engstellen können mit Hilfe von Ballons und Stents (Gefäßstützen) aufgedehnt werden, wodurch die zuvor geäußerten Beschwerden des Patienten häufig gelindert werden können.
Über 90% unserer Herzkatheter werden über das Handgelenk eingeführt, wodurch im Vergleich zur Leiste oder Ellenbeuge die Komplikationsrate deutlich gesenkt werden kann. Darüber hinaus kann der Patient direkt nach der Untersuchung wieder aufstehen, was den Komfort doch erheblich steigert.
Sollte bei Ihnen der Verdacht einer Herzklappenerkrankung vorliegen, können wir mit Hilfe langjähriger Erfahrung und modernster Ultraschallgeräte eine zügige und fundierte Diagnose treffen.
Die Diagnose eines Herzklappenfehlers verunsichert viele Patienten. Die meist chronische Erkrankung bleibt lange unbemerkt und kann selbst bei dringlich behandlungsbedürftigen Krankheitsbildern im Alltag nur geringe Symptome bereiten. Typische Zeichen einer Herzklappenerkrankung können sein:
• Eingeschränkte Belastbarkeit
• Luftnot bei Belastung, in Ruhe oder beim Liegen
• „Wasser in den Beinen“ (Beinödeme)
• Schwindel, Ohnmacht (Synkope)
• Brustschmerzen bei Belastung
• Herzrhythmusstörungen
Treten Symptome auf, wird der Patient nicht selten mit der Empfehlung zu einem raschen Eingriff oder einer Herz-Operation konfrontiert. Die moderne Behandlung von Herzklappenerkrankungen ist eine interdisziplinäre Aufgabe zwischen Kardiologen und Herzchirurgen, dem sogenannten „Herzteam“. Entsprechend eng arbeiten unsere Ärzte mit den herzchirurgischen Kollegen des Universitätsklinikum Kröllwitz zusammen, um unseren Patienten, optimal vorbereitet, das für Sie beste Therapieverfahren zukommen lassen zu können. Dabei kann es sich um eine „klassische“ offene Herzoperation, aber auch um minimal invasive Verfahren, wie Mitra-Clip oder TAVI (minimal-invasiver Klappenersatz) handeln.
Die Verengung der Aortenklappe (Aortenklappenstenose) ist der häufigste erworbene Klappenfehler.
Er führt zu verminderter Leistungsfähigkeit, Brustschmerz, Schwindel und Bewusstlosigkeit und bedingt
eine deutlich reduzierte Lebenserwartung.
Obwohl die offene Operation der Aortenklappe das Standardverfahren darstellt, können leider bis
zu einem Drittel der Patienten nicht operiert werden, weil sie aus verschiedenen Gründen ein zu
hohes Operationsrisiko aufweisen. Dies können ein hohes Alter, Voroperationen, erhöhter Druck der
Lungenarterien, Nierenschwäche oder andere Begleiterkrankungen sein. Für diese Patienten kann der
kathetergestützte Aortenklappenersatz eine mögliche Therapiealternative darstellen.
Über ein Kathetersystem wird die neue Klappe über die Leistenarterie bis zum Herzen geführt und
dort in die alte Klappe implantiert, während ein vorübergehender Schrittmacher das Herz für 20 Sekunden
„ruhigstellt“. Der Schrittmacher kann danach wieder entfernt werden und die Punktionsstelle in der Leiste
mit einem Nahtsystem versorgt werden. Die neue Klappe übernimmt dann sofort die Arbeit und ermöglicht dem
Herz, mehr Blut in den Kreislauf auszuwerfen. Nach dem Eingriff kommen die Patienten, für ein bis zwei
Nächte auf eine Überwachungsstation. Der gesamte Kliniksaufenthalt liegt bei einem unkomplizierten Verlauf
zwischen 5 und 7 Tagen.
Verschluss des Vorhofohrs zur Schlaganfallprophylaxe
Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung weltweit und kann durch Thrombenbildung im linken Vorhofohr Schlaganfälle auslösen.
Die Standardbehandlung zur Schlaganfallprophylaxe bei Vorhofflimmern ist eine effektive Blutverdünnungsbehandlung mit sogenannten Antikoagulanzien in Tablettenform. Bei manchen Patienten wird eine solche Blutverdünnungsbehandlung aufgrund von Blutungskomplikationen nicht gut vertragen. Für diese Patienten besteht die Möglichkeit das linke Vorhofohr über ein interventionelles Verfahren in Kathetertechnik als Emboliequelle auszuschalten. Hierbei wird das linke Vorhofohr mit einem speziellen System verschlossen. Man geht davon aus, dass 90% der embolisch bedingten Schlaganfälle ihren Ursprung im linken Vorhofohr haben.
Derzeit stehen zwei zugelassene Systeme zur Verfügung.
Wo hilft ein Vorhofohrverschluss?
Vorhofflimmern mit
• Unverträglichkeit gegen orale Antikoagulatien
• Entwicklung von Komplikationen unter oralen Antikoagulatien (Embolien oder Blutungen)
• Unvertretbar hohem Blutungsrisiko (Risiko für Stürze, schwer einstellbare orale Antikoagulation)
Was bewirkt ein Vorhofohrverschluss?
Ein Vorhofohr-Occluder ist vereinfacht dargestellt eine Art “Stöpsel“, der das linke Vorhofohr dauerhaft verschließt. Bei der Implantation wird eine lange Schleuse über eine Leistenvene bis zum rechten Vorhof vorgebracht. Die Vorhofscheidewand wird unter echokardiographischer Darstellung und Röntgendurchleuchtung passiert und anschließend das Verschlusssystem in das linke Vorhofohr eingebracht. Es wächst innerhalb der nächsten Monate ein und wird vollständig von der Herzinnenhaut (Endokard) überzogen. Die korrekte Lage des Occluders muss mittels transösophagealer Echokardiographie (Schluck-Echo von der Speiseröhre) nach drei und sechs Monaten kontrolliert werden.
Es ist in der Regel eine Fortführung der oralen Antikoagulation für 3 Monate nach Implantation erforderlich.
Herzinsuffizienz (Herzschwäche) ist eine der häufigsten internistischen Erkrankungen.
Allein in Deutschland geht man von über 1.5 Millionen Betroffenen mit einer symptomatischen Herzinsuffizienz aus.
Leitsymptome sind Ödeme (Wasseransammlungen) und zunehmende Dyspnoe (Luftnot).
Die Häufigkeit der Herzinsuffizienz steigen im Alter an. Während noch im vierten Lebensjahrzehnt
weniger als 1% der Bevölkerung an einer Herzschwäche leidet, so steigt dieser Anteil bei den über 80-Jährigen auf 10% an.
Übereinstimmend rangiert die Herzinsuffizienz in der Todesursachenstatistik des statistischen Bundesamtes von 2006 auf Platz drei,
noch vor den Krebserkrankungen. Die Ursachen einer Herzinsuffizienz und damit die potentiellen Behandlungsstrategien sind vielfältig:
Sie reichen von der häufigen koronaren Herzkrankheit, über den unzureichend eingestellten
Bluthochdruck und verschiedene Herzklappenerkrankungen bis hin zu seltenen entzündlichen Herzmuskelerkrankungen.
Oftmals nimmt dabei die Pumpleistung des Herzmuskels über Jahre hinweg langsam schleichend ab, so dass die frühen
Symptome der Herzinsuffizienz heute noch zu oft verkannt werden. Mit der modernen Medizin stehen uns eine Vielzahl
effizienter Therapieverfahren der Herzinsuffizienz zur Verfügung, die stadienadaptiert zum Einsatz kommen.
Sie reichen von einer kausalen Therapie der Grunderkrankung (z.B. einer Revaskularisation der Herzkranzgefäße)
über eine stufengerechte medikamentöse Therapie bis hin zu implantierbaren Unterstützungssystemen, die das geschwächte
Herz in seiner Arbeit unterstützen und entlasten.
Die maßgeschneiderte Therapieplanung der fortgeschrittenen Herzinsuffizienz verlangt neben ausgewiesener
internistisch-kardiologischer Erfahrung zunehmend einen interdisziplinären Therapieansatz, um die einzelnen
Verfahren mit bestmöglichem Gewinn für den individuellen Patienten einsetzen zu können. Wir begleiten zusammen
mit unseren Kooperationspartnern jeden Patienten auf den unterschiedlichen Stufen der Herzinsuffizienztherapie
von der medikamentösen Behandlung an bis hin zur Implantation von Unterstützungssystemen oder zur Transplantation.
In der Gefäßsprechstunde behandeln wir vorwiegend Patienten mit krankhaften Gefäßerweiterungen (Aneurysmen) und Durchblutungsstörungen die durch Gefäßengen (z.B. periphere arterielle Verschlusskrankheit, Halsschlagaderengen) bedingt sind.
Diese Information wird derzeit erstellt. Wir bitten um Ihr Verständnis.
Renale Denervation
Der Bluthochdruck ist ein wesentlicher Risikofaktor bei der Entstehung von Herz-Kreislauferkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall.
Die optimale Blutdruckeinstellung durch eine medikamentöse Therapie ist bei der Prophylaxe dieser Erkrankungen von entscheidender
Bedeutung. Doch leider werden die Zielwerte häufig nicht erreicht. Kann der Blutdruck auch trotz mehrerer Medikamente nicht effektiv
gesenkt werden, spricht man von einer therapierefraktären arteriellen Hypertonie. Für diese Patienten stellt die renale Denervation
eine neue, sehr effiziente Therapiemöglichkeit dar. Sympathische Nervenbahnen mit Ursprung im Bereich der Nierenarterien werden durch
ein spezielles Kathetersystem verödet. Der Eingriff kann dabei unter lokaler Anästhesie erfolgen. Um einen guten Therapieerfolg zu
erzielen, ist dabei die gesicherte Indikation zum Eingriff und die Selektion geeigneter Patienten von besonderer Bedeutung.
Insbesondere ist es entscheidend, eine sekundäre Hypertonie auszuschließen, d.h. mögliche endokrine Ursachen oder Engstellen der
Nierenarterien als Ursache der arteriellen Hypertonie auszuschließen.
Unsere Praxis bietet diese Möglichkeiten und besitzt eine internationale Expertise im Bereich der renalen Denervation.
Verengungen der Nierenarterie (Nierenarterienstenose):
Eine Minderdurchblutung der Niere kann über eine hormonelle Gegenregulation zu Bluthochdruck führen;
mitunter verursachen Nierenarterienstenosen auch Nierenversagen. Die Aufdehnung per Katheterballon und das Einsetzen
einer Gefäßstütze (Stent) gilt bei klinisch bedeutsamen Verengungen als Standardtherapieverfahren.
Neben der sportärztlichen Betreuung (u.a. HFC) bzw. Tauglichkeitsuntersuchung von Sportlern
spielt die sportkardiologische Eingangsuntersuchung eine zentrale Rolle bei der Primär- u.
Sekundärprävention von Herzkreislauferkrankungen (Herzinfarkt u. Schlaganfall), Herzmuskelschwäche und
Bluthochdruck.
Die Ermittlung des gesundheitlichen Status ist notwendige Voraussetzung für das gezielte
Gesundheitstraining mit unserem Kooperationspartner:
In enger Zusammenarbeit mit dem Sportwissenschaftlern können wir unseren Patienten ein individuell
ausgerichtetes Gesundheitstraining und auf die individuellen Belange abgestimmten Trainings- und Ernährungsplan anbieten.
Hierzu gehören Aspekte eines individuellen Bewegungstrainings (Personal Trainer) einschließlich Erlernen von Übungen
und ihr Nutzen, die Trainingsbegleitung und die Kontrolle des Trainingserfolges durch die auch bei schweren
Krankheitsbildern erfahrenen Sportwissenschaftler und durch den Sportkardiologen. Regelmäßige Aktivität ist
nicht nur essentieller Bestandteil menschlichen Daseins, es führt auch zur besseren Kompensation von psychischen
und physischen Belastungsmomenten (u.a Streß, Burn-out-Syndrome), macht glücklich und zufrieden und ist zentraler
Bestandteil unserer Fructose- und Kohlenhydratmodifizierten Kost zur effektiven Behandlung der Metabolikstörung/Insulinresistenz
als Ursache von Bluthochdruck, Diabetes und Herz- und Gefäßkrankheiten.
Diese Information wird derzeit erstellt. Wir bitten um Ihr Verständnis.
Eine kleine Auswahl an medizinischen Hilfsmitteln.